Borkener Volleyballerinnen verstärken Aachen und Münster in Bundesliga


Verstärkung für NRW-Volleyballerinnen in der Bundesliga: Neben den Ladies in Black Aachen und USC Münster mischen jetzt auch die Skurios Volleys Borken mit. Die Saison startet am Samstag.

Die gute Nachricht vorab: Sportlich müssen sich die Borkenerinnen zwei Jahre lang keine Sorgen machen. Mit ihrem Aufstieg haben sie sich den Platz im Oberhaus für garantierte zwei Spielzeiten gesichert. Dasselbe gilt für die Mitaufsteiger Skurios Volleys Borken, der ETV Hamburg und die Binder Blaubären TSV Flacht.

Nach Rückzug des SC Potsdam gibt es keinen Absteiger

Garantiert sind diese Spielzeiten allerdings nur sportlich. Geraten die Neulinge finanziell in unruhigges Fahrwasser, kann es ihn auch in den kommenden beiden Spielzeiten so wie dem SC Potsdam ergehen. Die Potsdamerinnen, die in den vergangenen Jahren immerhin zu den Spitzenteams der Liga zählen, zogen ihr Lizenzantrag zurück, weil es Probleme mit den Finanzen gab.

Dieser Rückzug sorgt wiederum dafür, dass sich in dieser Saison kein NRW-Team Abstiegssorgen machen muss. Einen sportlichen Absteiger wird es nicht geben, da die Liga erst wieder durch einen Aufsteiger aus der 2. Bundesliga Frauen Pro aufgestockt werden muss. Aachen und Münster können sich also voll darauf konzentrieren. in den Meister-Playoffs über das Viertelfinale hinauszukommen. Dort waren sie in der vergangenen Saison gegen die Topteams aus Stuttgart und Schwerin chancenlos.

Olympiasiegerin Walkenhorst verstärkt Borkener Trainerteam

Die Playoffs, für die sich die ersten Acht qualifizieren, dürften für die Borkenerinnen in ihrere Premierensaison in der Bundesliga nur schwer zu erreichen sein: "Sportlich betrachtet würde ein Meister der 2. Bundesliga Pro in der 1. Bundesliga vermutlich auf Rang zehn landen. Das mag zunächst ernüchternd wirken, ist aber realistisch", sagt Vereinssprecher Thomas Hacker.

Das heißt aber sicher nicht, dass man in der VBL nur als Sparringspartner in der Playoff-Vorbereitung fungieren will. Daran dürfte Cheftrainerin Danuta Brinkmann so wenig Interesse haben wie Olympiasiegerin Kira Walkenhorst, die Ende Juli zum Trainerteam - Arne Ohlms und Lea Hacker gehören auch dazu - der Borkenerinnen gestoßen ist. 2016 holte sie mit Laura Ludwig in Rio de Janeiro (Brasilien) Gold im Beachvolleyball, und jetzt soll sie helfen, Borken in der Volleyball-Bundesliga zu etablieren.

Kira Walkenhorst versteht sich als Impulsgeberin

Brinkmann freut sich über die Unterstützung: Kira Walkenhorst solle ihr helfen, "vor allem die jüngeren Spielerinnen gezielt weiterzuentwickeln – sportlich, taktisch und mental". Erfahrungen, die die 34-Jährige parallel weiter sammelt, weil sie etwa auch bei der dritten Handball-Mannschaft des TV Borken im Tor steht.

Sie selbst versteht ihre Rolle als die einer Impulsgeberin: "Mir macht die Arbeit mit Athletinnen großen Spaß – vor allem, weil ich dabei die Erfahrungen, die ich in den letzten Jahrzehnten im Volleyball gesammelt habe, weitergeben kann." Gute Impulse wird sie vielleicht auch in den Spielen gegen die Ladies in Black Aachen geben können, für die sie selbst einmal gespielt hat.

Dort spielte die Olypionikin allerdings in der Spielzeit 2010/2011 genau ein Jahr nach dem zwischenzeitlichen Abgang von Mareike Hindriksen, die später nach Aachen zurückkehrte und mittlerweile dort Cheftrainerin ist, Ihr Vertrag wurde unlängst vorzeitig bis 2028 verlängert. Sie sieht ihre junge Mannschaft bereit "in jeder Partie alles zu geben, um möglichst viele Siege einfahren zu können".

USC Münster mit hauptamtlichen Nachwuchstrainer

"Jung" soll in Zukunft auch beim USC Münster wieder ein entscheidender Faktor werden. In dem Niederländer Jurre Nawijn habe man einen hauptamtlichen Jugendtrainer verpflichtet, der junge Spielerinnen an die von Matthias Pack und Jack Payne trainierte Bundesligamannschaft heranführen soll. Der Fokus der NRW-Clubs macht schon klar, dass Titelambitionen keine Rolle spielen. Da sind erneut Schwerin, Dresden und Stuttgart die großen Favoriten.

Titelverteidiger Schwerin gastiert dabei am Sonntag direkt mal beim USC Münster am Berg Fidel (16 Uhr). Da stehen Aachen im Heimspiel gegen Wiesbaden (Samstag, 17.15 Uhr) und Borken zu Hause gegen Suhl (Sonntag, 15.30 Uhr) schon eher vor machbaren Herausforderungen. Aber selbst als Außenseiter hat man immer die Chance auf eine Überraschung - etwa jene, die Münster im Pokalfinale im März verpasst hat, als der USC nach einem sehr umkämpften ersten Satz letztlich mit 0:3 gegen Dresden unterlag.

Quelle(n): WDR Sport, Nachrichtenagentur DPA, Skurios Volleys Borken, Ladies in Black Aachen, USC Münster, Volleyball-Bundesliga VBL