Schülerin mit Messer schwer verletzt


An einer Schule in Paderborn ist eine Schülerin mit einem Messer schwer verletzt worden. Ein Tatverdächtiger wurde festgenommen. Der 25-Jährige soll selbst Schüler an der Berufsschule sein.

Ein 25-jähriger Mann mit deutscher Staatsbürgerschaft ist dringend tatverdächtig, er wurde am Nachmittag festgenommen. Die Schülerin erlitt lebensgefährliche Verletzungen und wurde gestern notoperiert. Noch gibt es keine Informationen über ihren aktuellen Gesundheitszustand. Der mutmaßliche Täter hatte sich nach kurzer Flucht selbst der Polizei gestellt.

Der Unterricht findet heute wieder am Berufskolleg statt. Prüfungen, die heute stattfinden sollten, sind ausgefallen. Es soll aber vor allem darum gehen, die Erlebnisse der 350 Schüler und Schülerinnen aufzuarbeiten und ihnen Gesprächsangebote zu machen. Deswegen sind am Tag danach auch wieder Seelsorger in der Schule. Steffen Adams von der Bezirksregierung sagt: "Die Schulgemeinde ist ebenso wie Familie und Freunde in Sorge um die verletzte Schülerin und versucht einen Umgang mit dieser emotionalen Situation zu finden." Die Klasse, in die das Opfer geht, werde intensiver begleitet. Auch in der anstehenden Ferienzeit soll es Angebote geben.

Rückblick: Gegen 13.15 Uhr wurde die Leitstelle der Polizei Paderborn darüber informiert, dass eine Schülerin in einer Sporthalle von einer männlichen Person mit einem Messer verletzt wurde. Anschließend soll der Angreifer vom Tatort geflüchtet sein. Die Schule hatte zunächst Amok-Alarm ausgelöst, diesen aber wieder zurückgenommen.

Gegen 14 Uhr habe sich der Tatverdächtige bei der Leitstelle gemeldet und mitgeteilt, dass er sich am angrenzenden Padersee befinde, so die Polizei. Dort wurde er festgenommen. Es handelt sich um einen 25-jährigen Paderborner, der selbst Schüler am Weiterbildungszentrum am Fürstenweg ist. Die Schülerinnen und Schüler wurden von Opferschützern begleitet, sie durften gegen 17 Uhr, als die Einsatzkräfte grünes Licht gegeben haben, die Schule verlassen. Einige blieben noch länger um sich weiter mit den Notfallseelsorgern zu unterhalten. Andere wurden direkt von der Polizei befragt. Am Abend suchten Beamte den Padersee und den Fluchtweg des mutmaßlichen Täters ab. Wonach sie suchten, sagte die Polizei nicht. Dem See gegenüber steht ein Wohnhaus, an dessen Fassade sich eine Kamera befindet. Die Polizei will das Videomaterial der Kamera für mögliche Hinweise auswerten.

Ermittler werten Tat als versuchtes Tötungsdelikt

Das Verhältnis von Täter und Opfer ist noch unklar, ebenso das Motiv. Ermittler werten die Tat aber als versuchtes Tötungsdelikt. Eine Mordkommission wurde eingerichtet. Außerdem hat die Polizei ein Hinweisportal für Zeugen geöffnet, auf dem sie Fotos und Videos, die womöglich im Zusammenhang mit der Tat stehen, hochladen können.

Quelle(n): Polizei Paderborn, Deutsche Presse-Agentur, Bezirksregierung Detmold, Foto: N.Tüns